Ein Rollstuhl bedeutet für viele Menschen Freiheit. Er ermöglicht es, den Alltag selbstständig zu gestalten, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und individuelle Mobilitätsbedürfnisse zu erfüllen. Doch nicht jeder Rollstuhl ist gleich – von manuellen bis hin zu elektrischen Modellen gibt es zahlreiche Varianten, die auf unterschiedliche Anforderungen zugeschnitten sind.
So findest du den perfekten Rollstuhl für deine Bedürfnisse
Dieser Ratgeber hilft dir dabei, den für dich passenden Rollstuhl zu finden. Egal, ob du nur vorübergehend auf ein Modell angewiesen bist oder eine dauerhafte Lösung suchst – hier erfährst du alles über:
Wichtige Auswahlkriterien wie Sitzkomfort, Wendigkeit und Anpassungsfähigkeit
Unterschiede zwischen manuellen und elektrischen Rollstühlen
Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten durch Krankenkassen und andere Träger
Alternativen zur klassischen Rollstuhl-Mobilität wie Handbikes oder Scooter
Alltagstipps für Rollstuhlfahrer von öffentlicher Mobilität bis zur richtigen Kleidung
Mobilität ist Lebensqualität. Ein passender Rollstuhl kann den Unterschied zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit bedeuten.
Ein Rollstuhl ist nicht nur eine medizinische Entscheidung
Bevor du dich für ein Modell entscheidest, überlege genau: Wie oft wirst du ihn nutzen? Wo wirst du ihn einsetzen – drinnen oder draußen? Brauchst du besondere Features wie eine Stehfunktion oder eine elektrische Unterstützung? Ein Beratungsgespräch im Sanitätshaus kann dir helfen, die beste Wahl für deine individuellen Bedürfnisse zu treffen.
Rollstühle verstehen: Welche Modelle gibt es und was sie leisten
Ein Rollstuhl ist nicht nur ein Hilfsmittel – er ist eine individuelle Lösung für mehr Freiheit und Selbstständigkeit. Dabei gibt es verschiedene Arten, die sich in ihren Funktionen und Einsatzmöglichkeiten unterscheiden.
Manuelle Rollstühle – Mobilität durch Muskelkraft
Rollstuhltyp
Merkmale
Standardrollstuhl
Einfach, stabil, kostengünstig
Leichtgewichtrollstuhl
Weniger Gewicht, einfacher Transport
Aktivrollstuhl
Hochgradig anpassbar & dynamisch
Multifunktionsrollstuhl
Zusätzliche Stützen & Liegefunktionen
Elektrorollstühle – Mehr Komfort und Selbstständigkeit
Technische Ausstattung: Elektrische Steuerung per Joystick, leistungsstarke Akkus, oft mit Kippschutz und individueller Sitzanpassung.
Indoor-E-Rollstuhl – Wendig & kompakt für den Innenbereich. Outdoor-E-Rollstuhl – Robuste Bauweise für unebenes Gelände. Hybridmodelle – Flexibel für Innen- und Außennutzung. XXL-Rollstuhl – Für Menschen mit höherem Körpergewicht konzipiert.
Alternative Mobilitätslösungen für Rollstuhlfahrer
Nicht jeder braucht einen klassischen Rollstuhl – es gibt Alternativen!
Handbikes: Perfekt für mehr Geschwindigkeit & größere Reichweiten.
Scooter & Elektromobile: Komfortabel für längere Strecken.
Zuggeräte für manuelle Rollstühle: Motorisierte Unterstützung für entspannteres Fahren.
Wie finde ich das passende Modell?
Wichtig: Überlege vor dem Kauf oder der Beantragung, wo und wie du den Rollstuhl nutzen wirst. Teste verschiedene Modelle im Sanitätshaus und informiere dich über Fördermöglichkeiten durch Krankenkassen! Extra-Tipp: Falls du zwischen mehreren Optionen schwankst, frage nach einer Probefahrt oder einer Testphase, um das beste Modell für deinen Alltag zu finden.
Manuelle Rollstühle: Flexibilität mit eigener Muskelkraft
Standardrollstuhl – Die solide Basis
Stabil, robust und für den kurzfristigen Einsatz geeignet
Wird oft von Krankenkassen als erste Option bereitgestellt
Eher schwer und weniger anpassbar als andere Modelle
Leichtgewichtrollstuhl – Für mehr Wendigkeit
Leichter als ein Standardmodell, ideal für Reisen und den Transport im Auto
Einfacher zu manövrieren, aber dennoch stabil
Erfordert etwas mehr Muskelkraft für längere Strecken
Aktivrollstuhl – Maximale Selbstständigkeit
Entwickelt für Menschen mit einem aktiven Lebensstil
Hochgradig anpassbar in Sitzhöhe, Rückenlehne und Radposition
Erfordert mehr Balance und Kraft beim Fahren
Multifunktionsrollstuhl – Komfort für den Pflegebedarf
Zusätzliche Stützen, Kopf- und Rückenlehnen für lange Sitzzeiten
Ideal für Menschen mit stark eingeschränkter Mobilität
Oft mit Liegefunktionen ausgestattet, aber sperrig und schwer
Elektrorollstühle – Typen & Auswahlkriterien
Was ist ein E-Rollstuhl?
Ein Elektrorollstuhl (E-Rollstuhl) ist ein motorisiertes Hilfsmittel, das Menschen mit eingeschränkter Körperkraft eine selbstständige Fortbewegung ermöglicht. Im Gegensatz zu manuellen Rollstühlen erfolgt die Steuerung über einen Joystick oder andere Eingabegeräte. Vorteile eines E-Rollstuhls:
Selbstständige Mobilität auch ohne Armkraft
Längere Strecken mühelos zurücklegen
Verschiedene Modelle für unterschiedliche Einsatzbereiche
Typen von Elektrorollstühlen
Modell
Merkmale
Einsatzbereich
Standardmodell
Universell einsetzbar, oft Krankenkassen-Modell
Innen- & Außenbereich
Indoor-Modell
Kompakt, kleiner Wendekreis
Wohnung, enge Räume
Outdoor-Modell
Große Reifen, leistungsstarker Akku
Unwegsames Gelände, längere Strecken
XXL-E-Rollstuhl
Verstärkter Rahmen, höhere Belastbarkeit
Nutzer mit mehr Körpergewicht
Stehfunktion-Rollstuhl
Ermöglicht das Aufstehen durch Neigungsmechanismus
Menschen mit eingeschränkter Muskulatur
Tipp: Falls du viel in Gebäuden unterwegs bist, lohnt sich ein Indoor-Modell mit schmaler Bauweise. Für Ausflüge oder längere Fahrten empfiehlt sich ein Outdoor-Modell mit leistungsstarker Batterie.
Manuelle Rollstühle mit Zusatzantrieb als Alternative
Einige Nutzer bevorzugen eine Hybridlösung, bei der ein manueller Rollstuhl mit einem elektrischen Zusatzantrieb ausgestattet wird. Diese Systeme kombinieren die Flexibilität eines handbetriebenen Rollstuhls mit der Entlastung eines Motors. Zuggeräte werden vorne am Rollstuhl befestigt und ziehen diesen motorisiert an. Radnabenantriebe sind als elektrische Unterstützung direkt in den Rädern integriert. Elektrische Schiebehilfen erleichtern das Schieben durch eine Begleitperson.
Hybrid-Lösung
Vorteile
Einsatzbereich
Zuggeräte
Hohe Geschwindigkeit, leichte Montage
Stadt, längere Wege
Radnabenantrieb
Unterstützt Anschubkraft, unauffällig
Alltagsnutzung, Innen- & Außeneinsatz
Schiebehilfe
Entlastung für Begleitperson
Pflege, kurze Strecken
Wann ist ein Zusatzantrieb sinnvoller als ein E-Rollstuhl?
Wenn du deinen manuellen Rollstuhl flexibel einsetzen möchtest.
Falls du nur gelegentlich Unterstützung benötigst.
Wenn du Wert auf eine kompakte Lösung legst.
Alternativen zur klassischen Rollstuhl-Mobilität
Mobilität bedeutet nicht immer, ausschließlich einen Rollstuhl zu nutzen. Je nach individuellen Bedürfnissen gibt es verschiedene Alternativen, die dir mehr Flexibilität und Freiheit ermöglichen können.
Handbikes – Sportlich unterwegs mit eigener Kraft
Handbikes sind eine großartige Möglichkeit, sich aktiv fortzubewegen und gleichzeitig die Arm- und Schultermuskulatur zu stärken. Sie können entweder manuell oder elektrisch betrieben werden und lassen sich an viele Rollstuhlmodelle ankoppeln. Falls du regelmäßig längere Strecken zurücklegst oder sportlich aktiv sein möchtest, ist ein Handbike eine gute Ergänzung zu einem klassischen Rollstuhl. Vorteile von Handbikes:
Mehr Geschwindigkeit und größere Reichweite
Förderung der körperlichen Fitness
Flexibel für Freizeit und Sport einsetzbar
Scooter & Elektromobile – Komfortabel für den Alltag
Scooter und Elektromobile sind eine beliebte Alternative für Menschen, die größere Distanzen zurücklegen möchten, aber keinen klassischen Elektrorollstuhl benötigen. Sie bieten mehr Reichweite und sind oft mit praktischen Features wie Körben oder Ablageflächen ausgestattet.
Modell
Merkmale
Einsatzbereich
Dreirad-Scooter
Wendig, kompakt, leicht zu transportieren
Kurze bis mittlere Strecken
Verriegelbare Vierrad-Scooter
Stabiler, höhere Traglast, besser für unebenes Gelände
Längere Fahrten im Außenbereich
Kompakte Elektromobile
Leicht verstaubar, einfache Bedienung
Stadtverkehr, Einkaufstouren
Wichtig: Elektromobile haben oft eine höhere Geschwindigkeit als Rollstühle. Informiere dich über die Straßenverkehrsregeln und Versicherungspflichten für dein Modell.
Hybridlösungen – Kombination aus Rollstuhl & Motorantrieb
Hybridmodelle kombinieren die Flexibilität eines manuellen Rollstuhls mit der Unterstützung eines elektrischen Zusatzantriebs. Diese Lösungen sind ideal für Menschen, die je nach Situation zwischen Eigenantrieb und Motorunterstützung wechseln möchten. Drei beliebte Hybridlösungen:
Zuggeräte: Motorisiertes Zusatzrad, das vorne am Rollstuhl befestigt wird.
Radnabenantriebe: Elektrische Unterstützung direkt in den Rädern für sanfte Unterstützung beim Anschieben.
Elektrische Schiebehilfen: Erleichtert Begleitpersonen das Schieben, ideal für steile Wege oder längere Strecken.
Wann ist eine Hybridlösung sinnvoll?
Wenn du flexibel zwischen eigenständigem und motorisiertem Fahren wechseln möchtest.
Falls du in hügeligem Gelände unterwegs bist und gelegentlich Unterstützung brauchst.
Wenn du eine leichte Mobilitätslösung für Innen- und Außeneinsätze benötigst.
Finanzierung & Kostenübernahme für Rollstühle
Die Kosten für einen Rollstuhl variieren je nach Modell und individuellen Anforderungen erheblich. Während einfache Standardrollstühle bereits für wenige hundert Euro erhältlich sind, können individuell angepasste Modelle oder Elektrorollstühle mehrere tausend Euro kosten. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig über Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren.
Wer übernimmt die Kosten für einen Rollstuhl?
In vielen Fällen übernehmen Krankenkassen oder Pflegekassen die Kosten für einen Rollstuhl, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht. Voraussetzung ist in der Regel eine ärztliche Verordnung (Rezept), die den Bedarf detailliert beschreibt. Standardmodelle werden oft problemlos genehmigt. Bei Sonderausstattungen oder speziellen Anpassungen kann ein zusätzlicher Antrag erforderlich sein. Der Weg zur Kostenübernahme sieht meist so aus:
Sanitätshaus oder Anbieter sucht ein passendes Modell
Krankenkasse prüft den Antrag und entscheidet über die Kostenübernahme
Rollstuhl wird geliefert – entweder als Kauf oder zur Leihgabe
Zuzahlung & Eigenanteil: Was musst du selbst zahlen?
In Deutschland gibt es eine gesetzliche Zuzahlungspflicht für medizinische Hilfsmittel. Diese beträgt maximal 10 € pro Hilfsmittel, sofern keine Zuzahlungsbefreiung vorliegt. Falls du ein Modell möchtest, das über das medizinisch Notwendige hinausgeht, kann ein Eigenanteil anfallen. Wer jährlich hohe Gesundheitskosten hat, kann sich bei der Krankenkasse von Zuzahlungen befreien lassen.
Zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten:
Pflegegrad: Menschen mit Pflegegrad haben Anspruch auf Zuschüsse der Pflegekasse.
Berufsgenossenschaften: Falls der Rollstuhl aufgrund eines Arbeitsunfalls benötigt wird.
Integrationsämter & Sozialhilfeträger: Unterstützung für berufstätige Menschen mit Behinderung.
Kostenübersicht für verschiedene Rollstuhltypen
Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick über die Preisspannen für unterschiedliche Rollstuhlmodelle:
Rollstuhlmodell
Preis (ab)
Standardrollstuhl
ca. 270 €
Leichtgewichtrollstuhl
ca. 290 €
Multifunktionsrollstuhl
ca. 895 €
Aktivrollstuhl
500 – 3.000 €
Elektrorollstuhl (Indoor)
950 – 3.000 €
Elektrorollstuhl (Outdoor)
2.000 – 5.500 €
XXL-E-Rollstuhl
3.000 – 5.500 €
Zusatzantrieb (Zuggerät)
3.600 – 6.300 €
Zusatzantrieb (Radnaben)
ab 5.500 €
Anpassung & Ausstattung eines Rollstuhls
Worauf kommt es bei der Anpassung an?
Ein Rollstuhl sollte nicht nur bequem sein, sondern sich auch optimal an deine Körpergröße und individuellen Bedürfnisse anpassen lassen. Eine professionelle Anpassung im Sanitätshaus stellt sicher, dass dein Rollstuhl ideal auf deine Körpermaße und Bedürfnisse abgestimmt ist. Die wichtigsten Aspekte sind:
Sitzbreite, Sitztiefe & Sitzhöhe: Bestimmen den Komfort und die Stabilität beim Sitzen.
Rückenhöhe & Sitzwinkel: Wichtig für die Unterstützung des Rückens und die Sitzhaltung.
Fußrasten & Armstützen: Sollen eine ergonomische Position ermöglichen und individuell verstellbar sein.
Spezielle Anpassungen: Kopfstützen, seitliche Unterstützung oder spezielle Polsterungen für mehr Komfort.
Zubehör für mehr Komfort & Sicherheit
Überlege dir, welches Zubehör deinen Alltag wirklich erleichtert, bevor du unnötig investierst. Mit dem richtigen Zubehör wird dein Rollstuhl nicht nur bequemer, sondern auch sicherer:
Speichenschutz & Reifenwahl: Luftreifen für mehr Dämpfung oder Vollgummireifen für weniger Wartung.
Fußsack, Regencape & Schirmhalter: Schutz vor Kälte und Nässe bei jedem Wetter.
Einkaufs- & Transporttaschen: Praktische Lösungen für den Alltag.
Elektronische Steuerungssysteme: Für E-Rollstühle gibt es zahlreiche digitale Anpassungsmöglichkeiten.
Kleidung für Rollstuhlfahrer – besondere Anforderungen
Spezielle Kleidung kann den Sitzkomfort verbessern und das tägliche Leben erleichtern. Achte auf passende Schnitte für die sitzende Position: Angepasste Rückenlängen und weniger Materialüberschuss. Du brauchst Wetterschutz: Regencapes, wärmende Decken und Fußsäcke sorgen für Komfort bei jedem Wetter. Schaue auf die Materialwahl: Weiche, elastische Stoffe mit atmungsaktiven Eigenschaften reduzieren Druckstellen. Vielleicht benötigst du Spezialschuhe: Einfach anzuziehen, mit rutschfester Sohle für sicheren Stand auf Fußstützen.
Nutzung eines Rollstuhls im Alltag
Öffentliche Verkehrsmittel & Barrierefreiheit
Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, haben das Recht, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Dennoch gibt es je nach Stadt und Verkehrsunternehmen Unterschiede in der Barrierefreiheit. Während moderne Bahnhöfe oft mit Aufzügen und Rampen ausgestattet sind, gibt es vor allem in kleineren Städten noch viele Hindernisse.
Die Beförderung von Rollstuhlfahrern ist im Personenbeförderungsgesetz geregelt. Mit einem Schwerbehindertenausweis mit Merkzeichen „B“ kann eine Begleitperson kostenlos mitfahren. Manche Verkehrsverbünde bieten spezielle Mobilitätsservices an, bei denen Rollstuhlfahrer vorab Hilfe anfordern können. Der Zustand von Bus- und Bahnsteigen variiert je nach Region. In Zügen gibt es speziell ausgewiesene Rollstuhlbereiche. Viele Bahnhöfe bieten Unterstützung durch Personal an.
Der Rollstuhl im Straßenverkehr
Die Nutzung eines Rollstuhls im Straßenverkehr ist nicht immer eindeutig geregelt. Während manuelle Rollstühle als Fußgänger gelten, unterliegen schnellere Elektrorollstühle eigenen Vorschriften. Manuelle Rollstühle sind rechtlich Fußgängern gleichgestellt und dürfen Gehwege nutzen. Elektrorollstühle mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 6 km/h gelten ebenfalls als Fußgänger. Schnellere Modelle benötigen eine Zulassung und dürfen nur auf Radwegen oder der Straße gefahren werden.
Ab einer Geschwindigkeit von über 6 km/h ist eine Versicherungspflicht vorgeschrieben. Manche Modelle benötigen eine Betriebserlaubnis. Reflektoren und Beleuchtung sind essenziell für die Sichtbarkeit. Für Elektrorollstühle gelten ähnliche Regeln wie für Fahrräder hinsichtlich Beleuchtung und Bremsen.
Rollstuhlgerechte Wohnraumgestaltung
Ein rollstuhlgerechtes Zuhause ist entscheidend für die Selbstständigkeit. Anpassungen sind oft mit Kosten verbunden, können aber durch verschiedene Stellen gefördert werden. Mobile Rampen sind eine flexible Lösung für kleinere Höhenunterschiede. Treppenlifte sind eine dauerhafte Lösung für mehrstöckige Wohnungen oder Häuser. Die Pflegekasse gewährt Zuschüsse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen (bis zu 4.000 € pro Maßnahme bei anerkannter Pflegestufe). Weitere Förderungen gibt es über die KfW-Bank oder regionale Programme. Mieter haben das Recht auf barrierefreie Anpassungen, müssen jedoch Vermieter informieren. Rückbauverpflichtung kann im Mietvertrag festgelegt sein. Zuschüsse können helfen, Umbauten bezahlbar zu machen.
Wartung, Pflege & Reparatur
Ein gut gewarteter Rollstuhl sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern auch für eine lange Lebensdauer. Regelmäßige Pflege und Kontrollen sind daher essenziell.
Welche Verschleißteile müssen regelmäßig geprüft werden?
Reifen und Räder: Abnutzung und Luftdruck bei Luftreifen kontrollieren.
Bremsen: Funktionstüchtigkeit testen, um plötzliche Bremsversagen zu vermeiden.
Rahmen und Sitzfläche: Auf Risse oder Materialermüdung prüfen.
Elektronik bei E-Rollstühlen: Kabelverbindungen und Steuerung regelmäßig inspizieren.
Wer zahlt die Wartung bei Kassenmodellen?
Wenn ein Rollstuhl von der Krankenkasse genehmigt wurde, übernimmt diese in der Regel auch die Wartung und Reparaturen. Allerdings gibt es Unterschiede:
Leihmodelle: Wartung erfolgt durch das Sanitätshaus.
Kaufmodelle: Kleinreparaturen können selbst bezahlt werden, größere Schäden oft von der Kasse übernommen.
Zusatzausstattung: Individuell erworbenes Zubehör fällt meist nicht unter die Wartungskosten der Krankenkasse.
Reifenwechsel & Bremsenprüfung
Ein regelmäßiger Check der Reifen und Bremsen ist unerlässlich:
Luftreifen: Mindestens einmal monatlich auf Luftdruck und Profil prüfen.
Vollgummireifen: Verschleiß kontrollieren, da ein Wechsel seltener nötig ist.
Bremsen: Bei nachlassender Bremswirkung oder Quietschen umgehend justieren oder ersetzen lassen.
Akkupflege bei E-Rollstühlen
Die Lebensdauer der Akkus hängt von der richtigen Pflege ab:
Regelmäßig aufladen: Tiefenentladungen vermeiden.
Nicht überladen: Sobald der Akku voll ist, vom Strom nehmen.
Lagerung beachten: Bei kalten Temperaturen warm lagern, direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.
Fazit
Die Wahl des richtigen Rollstuhls hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Während ein Standardmodell für gelegentliche Nutzung ausreichend sein kann, benötigen aktive Rollstuhlfahrer ein anpassbares Modell, das ihren Alltag optimal unterstützt.
Welcher Rollstuhl für welchen Bedarf?
Nutzung
Empfohlener Rollstuhl
Kurzfristige Nutzung
Standardrollstuhl
Hohe Mobilität & Selbstständigkeit
Aktivrollstuhl
Längere Fahrten im Freien
Outdoor-Elektrorollstuhl
Pflegebedürftige Personen
Multifunktionsrollstuhl
Kombination aus Aktivität & Unterstützung
Hybridlösungen mit Zusatzantrieb
Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick
Krankenkasse: Übernahme bei medizinischer Notwendigkeit mit ärztlicher Verordnung.
Pflegekasse: Zuschüsse für barrierefreie Anpassungen.
Berufsgenossenschaft: Finanzierung bei Arbeitsunfällen.
Private Finanzierung & Förderprogramme: Unterstützung durch regionale oder nationale Programme.
Tipps für die Kaufentscheidung
Nutzung analysieren: Wie oft und wo wird der Rollstuhl benötigt?
Testen & vergleichen: Unterschiedliche Modelle im Sanitätshaus ausprobieren.
Individuelle Anpassung: Sitzkomfort und Handhabung prüfen.
Langfristige Perspektive: An zukünftige Bedürfnisse denken.
Ein Rollstuhl ist weit mehr als ein Hilfsmittel – er ist ein Schlüssel zur Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Mit der richtigen Wahl, regelmäßiger Wartung und passenden Finanzierungsmöglichkeiten lässt sich die bestmögliche Mobilität sicherstellen.
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